Thomas Schütte wurde 1954 in Oldenburg geboren und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf unter anderem bei Gerhard Richter und Benjamin Buchloh. Sein Jahrzehnte überspannende Werk umfasst Skulpturen, Zeichnungen, Architektur, Installationen und Druckgrafiken. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Künstler seiner Generation.
Obwohl Schütte vor allem für seine Skulpturen und architektonischen Modelle bekannt ist, nimmt die Druckgrafik einen bedeutenden Platz in seinem Werk ein. Schütte geht mit den Medien nicht hierarchisch um: Zeichnung, Aquarell und Druckgrafik stehen in seiner Praxis gleichberechtigt neben der Skulptur. Zu seinen Druckgrafiken gehören Radierungen und Aquatinta-Techniken, oft kombiniert mit Chine-collé oder verschiedenen Tiefdruckverfahren. So zeichnen sich seine Druckgrafiken durch technische Vielseitigkeit und die Bereitschaft aus, die Grenzen zwischen Druck, Zeichnung und malerischer Gestaltung zu verwischen.
Schüttes Druckgrafiken spiegeln die Motive wider, die sich durch sein gesamtes Œuvre ziehen: menschliche Formen, Köpfe, Figuren, Architektur und das Wechselspiel zwischen Figuration und Abstraktion. In seinen Druckgrafiken nutzt er jedoch häufig Linien, Töne und Oberflächenvariationen, um den Charakter seiner Motive zu erforschen. In seinen Radierungen versetzt er vertraute Motive wie Porträts, Köpfe oder Figuren in einen Kontext subtiler Verzerrung oder ironischer Kommentierung und greift damit seine skulpturalen Figuren auf, jedoch in einer zweidimensionalen Welt.
 
           
               
              
