Arturo Herrera

Über Arturo Herrera

Arturo Herrera wurde 1959 in Caracas, Venezuela, geboren. Er studierte an der University of Tulsa, bevor er 1992 seinen MFA an der University of Illinois in Chicago abschloss. Seitdem hat Herrera eine internationale Karriere aufgebaut und Ausstellungen in Europa, den Vereinigten Staaten und Lateinamerika realisiert. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Whitney Museum of American Art, im Dia Center for the Arts, in der Tate Modern, im Art Institute of Chicago und im Centre Pompidou präsentiert. Herrera ist dafür bekannt, dass er sich fließend zwischen verschiedenen Medien bewegt – darunter Collage, Zeichnung, Skulptur, Wandmalerei und Druckgrafik – und dabei konsequent den Raum zwischen Figuration und Abstraktion erforscht.

Die Druckgrafik in Arturo Herreras Werk

Die Druckgrafik ist seit langem ein wichtiger Bestandteil von Herreras künstlerischer Praxis, nicht als sekundäres Medium, sondern als Ort kontinuierlicher Experimente. Er hat sich intensiv mit Radierung, Lithografie, Fotogravur und Siebdruck beschäftigt, oft in Zusammenarbeit mit Meisterdruckern. Er betrachtet Druckverfahren als eine Möglichkeit, Bildstrukturen, Schichttechniken und Transformationen von Material zu testen. Gedruckte Elemente können dabi eigenständige Werke oder Bestandteile größerer Installationen oder Collagen sein. In seinen Druckgrafiken erweitert Herrera oft die Grenzen dessen, was ein „Druck“ sein kann, indem er Methoden kombiniert, Platten verändert, handgeschnittene Formen einführt oder fotografische Quellen integriert.

Die Bildsprache in Herreras Werk

Herreras Bildsprache ist breit gefächert und lässt sich nicht auf ein einziges Motiv oder eine Quelle reduzieren. Im Laufe der Jahre hat er sich von Illustrationen aus Kinderbüchern, Zeichentrickfiguren, gefundenen Fotografien, geometrischen Formen, gestischen Zeichen und abstrakten Farbfeldern inspirieren lassen. Er interessiert sich besonders dafür, was passiert, wenn Bilder fragmentiert, überlagert oder ihrer ursprünglichen Erzählung beraubt werden. Durch das Ausschneiden, Verbergen, Vergrößern oder Überlagern visueller Elemente schafft Herrera Werke, die zwischen Vertrautheit und Mehrdeutigkeit schwanken. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Betrachter, sich durch eigene Assoziationen auf das Werk einzulassen und jedes Werk als ein Austausch zwischen dem zu erleben, was zu erkennen ist, was angedeutet wird und was unvollständig bleibt.