Julian Felix Kirchner wurde 1983 in Schweinfurt geboren und studierte von 2003 bis 2010 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Martin Gostner. Heute lebt und arbeitet er in Köln. In den letzten Jahren präsentierte er seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen, darunter Einzelausstellungen wie „On Top of the Number Row” (Köln, 2024) und „Amalgam” (Kunstverein Schweinfurt, 2025).
Seit 2019 experimentiert Kirchner mit großformatigen Holzschnitten, die er von Hand druckt. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Technik der verlorenen Platte, ein anspruchsvolles Verfahren, bei dem ein einzelner Holzblock nacheinander in mehreren Schichten bearbeitet und gedruckt wird, wobei jede neue Schicht die vorherige überdeckt. Anstatt den Widerstand des Materials zu überdecken, betont Kirchner die taktile Maserung und die physischen Spuren der Schnitzerei. Er trägt die Farbe mit malerischer Geste auf und produziert kleine Auflagen, in denen jeder Druck seinen eigenen Charakter hat. Durch diesen Ansatz erweitert er das künstlerische Potenzial des Holzschnitts.
Die Bildsprache in Kirchners Werken ist vielfältig, vielschichtig und oft rätselhaft. Seine Kompositionen changieren zwischen Figuration und Abstraktion. Durch die Spannungen zwischen Linie und Bewegung, Oberfläche und Tiefe, Lesbarkeit und Geheimnis konstruiert Kirchner visuelle Räume, die eher zur Beobachtung als zu Schlussfolgerungen einladen.
 
           
               
              
 
              
